Homocystein natürlich senken
Was ist Homocystein?[1]
Homocystein ist eine natürlich vorkommende, aber nicht proteinogene α-Aminosäure. In kleinen Mengen ist Homocystein unbedenklich, aber in größeren Mengen kann es zelltoxische Eigenschaften haben. Erhöhte Homocysteinwerte können die Blutgefäße schädigen und Ablagerungen an deren Innenseite verursachen. Dies führt zu einer Störung des Blutflusses und einer erhöhten Gerinnung, was Arterienverkalkungen begünstigt und das Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt erhöht. Mit steigendem Homocystein Blutwert, steigt also auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Arteriosklerose und Augenkrankheiten wie Makuladegeneration.
Homocystein bildet sich natürlich während Stoffwechselprozessen im Körper, wenn die Aminosäure Methionin abgebaut wird. Um einen gesunden Stoffwechsel zu gewährleisten und das Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen zu verringern, muss Homocystein rasch und effizient abgebaut werden. Aber wie entsteht Homocystein im Stoffwechsel nun genau und wie kann es „entgiftet“ werden?
Der Körper benötigt verschiedene Bausteine, um seine tägliche Arbeit tun zu können. Einer dieser Bausteine ist die Aminosäure Methionin. Da der Körper Methionin nicht selbst herstellen kann, ist er auf die Zufuhr durch Lebensmittel angewiesen. Dazu gehören z. B. Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte. Durch verschiedene Stoffwechselprozesse wird das aufgenommene Methionin in wichtige und weniger wichtige Verbindungen umgewandelt, darunter auch in den Eiweißbaustein Homocystein. Dieses erfüllt im Stoffwechsel keine Funktion und muss über zwei Wege wieder „entgiftet“ werden.
Methionin wird zunächst mithilfe von Adenosintriphosphat (ATP) in seine „aktive Form“ umgewandelt. Diese „aktive Form“ ist nun in der Lage, an biochemischen Reaktionen im Körper teilzunehmen oder eine spezielle Funktion auszuüben. Bei Methionin handelt es sich dabei um S-Adenosylmethionin (SAM oder SAMe). SAMe ist eine bedeutende Verbindung im Körper, die als Methylgruppenspender bei vielen biochemischen Reaktionen fungiert. Dazu zählt beispielsweise die Produktion von Neurotransmittern wie Dopamin, oder die Synthese von DNA im Zuge der Zellteilung.
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Im nächsten Schritt wird aus SAMe Homocystein gebildet, indem es seine Methylgruppe spendet. Dieses kann auf zwei verschiedenen Wegen weiterverarbeitet werden. Einerseits kann Homocystein mithilfe von Enzymen sowie den Vitaminen B12 und Folsäure wieder zu Methionin umgewandelt werden. Andererseits kann es mit Hilfe von Vitamin B6 zu der Aminosäure Cystein abgebaut werden. Auf diese Weise regulieren die Vitamine B6, B12 und Folsäure die Entgiftung des gefäßschädigenden Homocysteins.
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Eine einfache Blutuntersuchung beim Hausarzt oder im Labor kann Auskunft darüber geben, ob dein Homocystein erhöht ist. Ab einem Wert von über 10 µmol/l bei Kindern und 15 µmol/l bei Erwachsenen spricht man von erhöhten Werten. Wenn der Wert knapp darüber liegt, wird oft ein weiterer Test durchgeführt, um sicherzustellen, dass keine äußeren Einflüsse das Ergebnis verfälscht haben. Es ist ratsam, regelmäßig den Homocysteinwert bestimmen zu lassen. Besonders gilt das für Raucher, Personen mit Bluthochdruck oder diejenigen, die sich fleischlos ernähren und daher möglicherweise zu wenig Vitamin B12 zu sich nehmen. Schwangere, Personen mit erhöhtem Cholesterin und Übergewichtige sollten ebenfalls regelmäßig ihren Homocysteinwert im Blut überprüfen lassen.
Wenn das Homocystein im Blut erhöht ist, liegt oft ein Mangel an den Vitaminen B6, B12 und Folsäure vor. Denn der Körper kann Homocystein nur effektiv abbauen, wenn ausreichende Mengen dieser Mikronährstoffe vorhanden sind. Der häufigste Grund für einen Mangel an B-Vitaminen ist eine nährstoffarme oder einseitige Ernährung. Da Vitamin B12 nur in tierischen Lebensmitteln wie z. B. Fleisch, Fisch und Eiern enthalten ist, sind besonders Vegetarier und Veganer gefährdet, einen Mangel an Vitamin B12 zu entwickeln. In bestimmten Lebensphasen wie Schwangerschaft, Stillzeit und im Alter steigt außerdem der Bedarf an Mikronährstoffen und somit das Risiko eines B-Vitamin-Mangels. Ein regelmäßiger Konsum von Alkohol und Rauchen kann zudem die Aufnahme der wichtigen B-Vitamine hemmen. Diese Gewohnheiten können somit indirekt dazu führen, dass die Werte für Homocystein erhöht sind.
Darüber hinaus können bestimmte Erkrankungen wie eine Schilddrüsenunterfunktion, Nierenschwäche, Diabetes oder Tumorerkrankungen zu einem erhöhten Homocystein führen. In seltenen Fällen ist auch ein angeborener Gendefekt, insbesondere ein Mangel an dem Enzym „Cystathioninsynthase“, für hohe Homocysteinwerte verantwortlich. Auch die Einnahme von Medikamenten bei Diabetes oder Fettstoffwechselstörungen wie beispielsweise Metformin das den Vitamin B12-Spiegel senkt, kann den Homocysteinspiegel erhöhen.
Welche Symptome können auftreten, wenn das Homocystein zu hoch ist?[1]
Erhöhtes Homocystein im Blut deutet in den meisten Fällen auf einen Mangel an Vitamin B6, B12 oder Folsäure hin. Erhöhtes Homocystein durch einen Mangel an B-Vitaminen kann sich durch Symptome wie Müdigkeit, blasse Haut und erhöhte Infektanfälligkeit bemerkbar machen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um das Homocystein langfristig zu senken. Eine bewusste und ausgewogene Ernährung sowie ein aktiver Lebensstil können dazu beitragen, den Abbau von Homocystein zu fördern und sind damit die Basis. Weiters ist eine ausreichende Zufuhr von B-Vitaminen entscheidend, um Homocystein zu senken. Es ist auch ratsam, den Alkoholkonsum zu reduzieren oder ganz darauf zu verzichten, da dieser, so wie auch das Rauchen als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gilt. Die Mikronährstoffe S-Adenosylmethionin (SAMe) und Cholin spielen ebenfalls eine wichtige Rolle im Homocystein Stoffwechsel, indem sie als Spender von Methylgruppen fungieren.
SAMe bildet Homocystein, wenn es seine Methylgruppe abgibt. Durch ausreichende Zufuhr von Cholin wird die Produktion von Betain ermöglicht, einem Methylgruppenspender. Betain unterstützt die Rückumwandlung von Homocystein zu Methionin. Dies trägt dazu bei, Homocystein im Körper zu senken. Ein Mangel an diesen Mikronährstoffen kann also zu einem Ungleichgewicht im Methionin-Stoffwechsel führen.
Deine tägliche Ernährung beeinflusst maßgeblich die Homocysteinwerte in deinem Blut. Lebensmittel, die reich an den Vitaminen B6, B12 und Folsäure sind, haben einen positiven Einfluss auf den Homocystein-Spiegel. Wenn dieser erhöht ist, könnte ein Mangel an diesen Mikronährstoffen vorliegen. Dann ist es sinnvoll, deren Blutwerte zu überprüfen. Bei niedrigen Werten können hochwertige Nahrungsergänzungsmittel helfen, die Speicher schnell wieder aufzufüllen.
Achte zudem immer auf eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung mit viel frischem Gemüse wie Blattsalaten und Vollkornprodukten. Besonders die Zufuhr der Vitamine B6, B12 und Folsäure solltest du bei deiner Lebensmittelauswahl im Blick behalten. Vitamin-B12-reiche Lebensmittel sind beispielsweise Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte. Gute Quellen für Vitamin B6 sind unter anderem Vollkorngetreide, Hasel- und Walnüsse, rote Paprika, Sardinen, Makrelen und Schweinefleisch. Folsäure findest du z. B. in grünem Blattgemüse wie Spinat und Salat, Tomaten, Hülsenfrüchten, Nüssen, Kartoffeln, Leber und Eiern. Der häufige Konsum von Alkohol erhöht nicht nur das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern kann auch zu einem Mangel an B-Vitaminen führen, die für den Abbau von Homocystein notwendig sind.
Fälschlicherweise wird oft vom Homocystein-Stoffwechsel gesprochen. Das ist nicht ganz korrekt, denn Homocystein entsteht im Stoffwechsel beim Abbau der Aminosäure Methionin als Zwischenprodukt. Methionin ist für den Körper essenziell und muss über die Nahrung zugeführt werden. Lebensmittel die reich an Methionin sind, sind z. B. Fleisch, Fisch und Eier.
Folsäure wird für die Umwandlung von Homocystein in die Aminosäure Methionin benötigt. Damit trägt sie zum Abbau von gefäßschädigendem Homocystein im Körper bei.
Vitamin B12 dient als Coenzym zum Abbau von zellschädigendem Homocystein, indem es die Umwandlung von Homocystein in die Aminosäure Methionin unterstützt.
Der Homocysteinwert im Blut gibt Auskunft über den Stoffwechsel der Aminosäure Homocystein. Ist der Homocystein-Spiegel im Blut erhöht, dann steigt das Risiko für verschiedene gesundheitliche Probleme wie z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Ab einem gemessenen Homocysteinwert von über 10 µmol/l bei Kindern (bis 15 Jahre) und 15 µmol/l bei Erwachsenen, spricht man von erhöhten Homocysteinwerten. Damit steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Die Vitamine B6, B12 und Folsäure dienen als Coenzyme beim Abbau bzw. bei der Umwandlung von zelltoxischem Homocystein.
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- Gröber U.; Metabolic Tuning - Prävention - Therapie; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft 2011; Aufl 3
- Risikofaktoren: Homocystein und Arteriosklerose;https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/1998/daz-22-1998/uid-3462; Accessed: 09.04.24
- Homocystein: Hilfe bei zahlreichen Neurologischen Erkrankungen; OM – Zs. F. Orthomol. Med. 2018;16: 35-38
- Heinrich P.C. et al.; Löffler/Petrides Biochemie und Pathobiochemie; Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014; Aufl 9
- Fowler B. et al.; Homocystein als kardiovaskulärer Risikofaktor; Kardiovask Med 2004;7(02):71-76.
- Stanger E.O. et al.; Kardiologie Journal für Austrian Journal of Cardiology Österreichische Zeitschrift für Herz-Kreislauferkrankungen Indexed in EMBASE Offizielles Organ des Österreichischen Herzfonds Member of the ESC-Editor’s Club In Kooperation mit der ACVC Offizielles Partnerjournal der ÖKG Erkrankungen-Richtlinien und; Journal für Kardiologie-Austrian Journal of Cardiology 2003;10(5):190-199.
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