Was ist L-Lysin?
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Was ist L-Lysin?
L-Lysin gehört zur Gruppe der essenziellen Aminosäuren – darunter versteht man jene Aminosäuren, die für uns lebenswichtig sind, der Körper aber nicht selbst herstellen kann. Aminosäuren fungieren als Grundbausteine im Organismus. Neben ihrer Aufbaufunktion für Muskeln, Haut, Haare und Knochen erfüllen Aminosäuren wichtige Aufgaben im Stoffwechsel.
Wusstest du, dass...
- Eier, Fleisch und Milchprodukte besonders reich an L-Lysin sind?
- Durch eine vegane Ernährung eine Dysbalance im Lysinhaushalt entstehen kann?
- Der tägliche L-Lysin-Bedarf bei Säuglingen im Verhältnis am höchsten ist.
L-Lysin: Täglicher Bedarf*
Die ausreichende Versorgung mit L-Lysin ist wichtig für das Wachstum und die Zellteilung. So haben Säuglinge, Kleinkinder und Jugendliche im Vergleich zu Erwachsenen einen erhöhten Bedarf an der essenziellen Aminosäure.
Zum Vergleich: Erwachsene benötigen pro kg Körpergewicht 30 mg L-Lysin. Ein sechs Monate altes Baby braucht hingegen mehr als das Doppelte – nämlich 64 mg L-Lysin pro kg Körpergewicht. Auch Schwangerschaft und Stillzeit sind geprägt von den Wachstumsphasen des Fötus sowie Säuglings und damit Zeiten eines erhöhten L-Lysin-Bedarfs.
L-Lysin: Erhöhter Bedarf
Zu den Risikogruppen für eine unzureichende Zufuhr von L-Lysin zählen Personen, die sich über längere Zeit hinweg streng vegan ernähren oder auch Personen mit einem erhöhten Verbrauch der Aminosäure, zum Beispiel Leistungssportler.
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L-Lysin-Gehalt in Lebensmitteln*
Weil der Organismus Lysin nicht selbst bilden kann, muss man es über die Ernährung aufnehmen. Als besonders reich an L-Lysin gelten folgende Lebensmittel:
- Fleisch- und Fischsorten wie Schwein, Rind oder Thunfisch
- Tierische Proteinquellen wie Eier und Käse
- Hülsenfrüchten wie Linsen und Sojabohnen
- Erdnüsse
Wesentlich weniger L-Lysin enthalten hingegen Getreide und andere pflanzliche Proteine. Eine streng vegane Ernährung ist für eine ausreichende L-Lysin-Versorgung also ungünstig. Besser geeignet sind ein vegetarischer Lebensstil, der pflanzliche Lebensmittel mit Eiern und Milch kombiniert oder Ernährungsweisen, die auch den Verzehr von Fleisch und Fisch miteinschließen.
Lysin ist eine essenzielle Aminosäure, die als Baustein von Proteinen fungiert und wichtige Aufgaben im Stoffwechsel erfüllt. Da der Körper sie nicht selbst herstellen kann, muss sie über lysinhaltige Lebensmittel aufgenommen werden.
Besonders reich an Lysin sind Lebensmittel tierischen Ursprungs – allen voran Fleisch und Fisch. Aber auch Milchprodukte und Eier enthalten nennenswerte Mengen. Wer auf tierische Nahrungsmittel verzichtet, sollte für die Lysin-Zufuhr vermehrt auf Hülsenfrüchte setzen.
Die Anwendung von Lysin macht insbesondere in Kombination mit anderen Aminosäuren Sinn. Denn meist ist bei einer unzureichenden Versorgung mit Lysin auch der Haushalt anderer Aminosäuren betroffen. Besonders bei einer eiweißarmen Ernährung – z.B. wenn du Veganer oder Vegetarier bist, solltest du deine Versorgungslage mit allen essenziellen Aminosäuren im Auge behalten und sie bei Bedarf gezielt ergänzen.
Ein Erwachsener benötigt 30 mg Lysin pro kg Körpergewicht am Tag. Das bedeutet, eine 70 kg schwere Person hat einen Tagesbedarf von rund 2 g. Kann der tägliche Lysin-Bedarf über die Ernährung nicht gedeckt werden, ist eine Ergänzung durch hochwertige Supplemente ratsam.
In der wissenschaftlichen Literatur ist beschrieben, dass es bei Dosierungen von bis zu 5 g zu keinen unerwünschten Effekten kommt.
Um diese Frage zu klären, machen wir eine kleine Zeitreise in den Chemieunterricht: Aminosäuren sind Moleküle, die aus verschiedenen Atomen aufgebaut sind. Dabei sind die Atome in einer bestimmten Reihenfolge miteinander verknüpft. So können rein theoretisch zwei verschiedene dreidimensionale Strukturen entstehen. Du kannst dir die beiden Moleküle vorstellen, wie deine linke und rechte Hand: Sie sind sozusagen wie ihr Spiegelbild. Diese beiden Formen werden dann mit L und R bezeichnet. Linksdrehend und rechtsdrehend. In Bezug auf Aminosäuren wie Lysin, kommen im menschlichen Körper fast ausschließlich die L-Formen vor.
Verfasst von
Einzelnachweise
- Gröber U.; Mikronährstoffe - Metabolic Tuning – Prävention – Therapie; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH 2011; Aufl 3