Was passiert beim Träumen im Körper?
Jeder von uns kennt das: Man wacht morgens auf und weiß man hatte einen ganz besonderen Traum, aber man kann sich beim besten Willen nicht daran erinnern. Die Handlung und Funktion unserer Träume beschäftigen die Wissenschaft schon seit langem. Trotzdem konnten noch nicht alle Geheimnisse der nächtlichen Ausflüge unseres Geistes gelöst werden.
Der Zusammenhang zwischen Schlaf, Traum und Bewusstsein gibt den führenden Wissenschaftlern immer noch einige Rätsel auf. Wie bei so vielen spannenden Themen des Lebens gehen auch in der Traumforschung die Meinungen auseinander: Ging noch Sigmund Freud davon aus, dass uns Träume Einblick in unsere unterbewussten Wünsche und Gedanken geben, die gedeutet werden müssen, so weisen heutige Forschungsergebnisse darauf hin, dass das Träumen eine Form des Denkens ist, die keine geheimen Botschaften enthält, sondern viel mehr neue Ideen und Einsichten zu Tage bringt.
Neuesten Untersuchungen zufolge arbeitet unser Gehirn auf Hochtouren, während wir uns vermeintlich ausruhen. Die Hirnaktivität liegt selbst im Tiefschlaf noch bei 80 Prozent. Unsere so genannten „grauen Zellen“ setzen einen Prozess der Kreativität in Gange, der dazu führen kann, dass wir Entscheidungen sprichwörtlich im Schlaf treffen und uns die Ideen nur so zufliegen. Paul McCartney, der legendäre Sänger und Bassist der Beatles hat einen seiner größten Hits „Yesterday“ einer besonders erholsamen Nachtruhe zu verdanken: Er wachte nach einem Traum mit der Melodie des Welthits im Kopf auf.
Was passiert, wenn wir träumen?
Fakt ist, dass jeder Mensch nachts träumt. Doch was passiert in unserem Körper, wenn wir träumen? Die Antwort darauf lautet: Unglaublich viel. Während du im Land der Träume bist, läuft das Gehirn auf Hochtouren. Während den verschiedenen Schlafzyklen bzw. Schlafphasen erlebst du auch unterschiedliche Träume. So sind Träume in Tiefschlafphasen, in denen der Körper entspannt und das Gehirn weniger arbeitet, eher abstrakt und dauern nur kurz an. Wirst du in dieser Zeit geweckt kannst du dich an den gerade durchlebten Traum nicht erinnern.
Sobald es in den REM-Schlaf geht, werden deine Träume intensiv und dein Gehirn wird kreativ. REM steht für „Rapid Eye Movement“ und ist die Phase in der sich unsere Augen trotz geschlossener Lider sehr rasch bewegen, wobei unser restlicher Körper ganz stillhält. In dieser Phase kann es vorkommen, dass du Szene durchlebst, die mit deiner Realität sowie deiner Lebenswelt eigentlich nichts zu tun haben. Wird man in der REM-Phase geweckt, so kann man sich genau an seinen Traum erinnern.
Während wir schlummern, produziert unser Körper fleißig Wachstumshormone, aktiviert das Immunsystem und das zentrale Nervensystem kann sich ausruhen. Beim Einschlafen sinkt der Puls langsam, wir beginnen gleichmäßig und ruhig zu atmen. Unser Körper macht sich bereit für seine wohlverdiente und erholsame Tiefschlafphase. Träume in denen man bemerkt, dass man sich gerade in einem Traum befindet, werden übrigens luzide Träume oder Klarträume genannt. Dauert dieser Moment der Erkenntnis zu lange an, wacht der Träumer leider unweigerlich auf. Wie stark steuerbar diese Art der Träume ist, konnte wissenschaftlich noch nicht eindeutig festgestellt werden. Es bleibt also spannend.
Was Träume mit Ernährung zu tun haben
Hast du schon einmal spät noch schwer gegessen und dann schlecht geschlafen oder unruhig geträumt? Wann und vor allem was wir essen spielt für die Schlafqualität eine wichtige Rolle – und in weiterer Folge hängt auch unser Traumverhalten davon ab. Ob du gut schläfst oder die Nacht ein Alptraum ist, ist wahrscheinlich enger mit deiner Mikronährstoff-Versorgung verknüpft, als du denkst. Für eine erholsame Nachtruhe muss der Körper in der Zirbeldrüse genug Melatonin herstellen können. Dazu braucht es als Baustein die Aminosäure Tryptophan und als Cofaktoren beispielsweise Vitamin B6 und Magnesium. Diese sorgen außerdem für eine ausgeglichene Psyche. So gut versorgt träumst du bestimmt süß.