Mann hält sich das Knie

Wenn Gelenke schmerzen

Wenn Gelenke schmerzen und dies nicht mehr aufhören will, dann solltest du dich am besten in die Hände eines Spezialisten begeben. Eine angemessene Ernährungsweise kann bei Gelenkerkrankungen einen zusätzlichen Beitrag leisten.

Welche Gründe gibt es, wenn Gelenke schmerzen?[3][4]

Über ein Drittel der Patienten in Reha-Zentren sind aufgrund der Behandlung ihres Bewegungsapparates dort. Dass Gelenke schmerzen, ist also keine Seltenheit. Ursachen dafür gibt es zahlreiche: Es kann beispielsweise eine Gelenkentzündung, eine Fehlstellung, eine Gelenkabnutzung oder ein Gelenkerguss dahinterstecken. Oft liegen chronische Gelenkerkrankungen, wie Rheumatoide Arthritis oder Arthrose zugrunde. In vielen Fällen treten Gelenkschmerzen mit fortschreitendem Alter immer häufiger auf, jedoch können auch jüngere Menschen betroffen sein. Jedenfalls lohnt es sich, gut auf deine Gelenke zu sorgen, damit die Wahrscheinlichkeit, dass diese schmerzen, im weiteren Verlauf deines Lebens minimiert wird. Liegt bereits eine Gelenkerkrankung vor, kann dich ein bewusster Lebensstil und eine abgestimmte Ernährung unterstützen.

Was ist eine Gelenkentzündung?[4][5][6][7]

Eine häufige Ursache, dass Gelenke schmerzen, sind Gelenkentzündungen. Grundsätzlich sind Entzündungen eine normale und überlebenswichtige Funktion deines Körpers. Dringen beispielsweise bei einer Verletzung Keime in eine Wunde ein, so wird sie ausgelöst. Das Vorhandensein der Keime aktiviert bestimmte Immunzellen, welche dann entzündungsfördernde Botenstoffe, wie Histamin, ausschütten. Dieses sorgt dann für eine lokale Erweiterung der Blutgefäße, sodass noch mehr Immunzellen schnell an den Ort des Geschehens gelangen können. Diese vermehrte Durchblutung macht sich durch Rötung und Hitzegefühl bemerkbar.

Mann hält sein Knie
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Histamin sorgt außerdem dafür, dass die Adern etwas durchlässiger werden. Und das wiederum hat die bei Entzündungen typische Schwellung zufolge. Währenddessen werden weitere entzündungsfördernde Botenstoffe ausgeschüttet, die auch Schmerzrezeptoren aktivieren. Eine Kaskade wird in Gang gesetzt, die dem Körper helfen soll, mit einer Gefahr - in diesem Beispiel Keime - umzugehen. Doch dann, wenn die Gefahr gebannt ist, muss die Entzündung auch irgendwann wieder gestoppt werden, um die normale Funktion des Körperteils wieder herzustellen. Dazu werden antientzündliche körpereigene Botenstoffe ausgeschüttet, die dem Ganzen entgegenwirken. Entzündungen können auch durch andere Faktoren, wie Druck und Reibung oder Autoimmunerkrankungen verursacht werden. Bei chronischen Gelenkerkrankungen gerät das Gleichgewicht zwischen entzündlichen und antientzündlichen Vorgängen aus der Balance. So beispielsweise bei Rheumatoider Arthritis oder Arthrose.

Käse, Brot, Wurst, Essiggurken, Oliven, Weintrauben und andere Dinge auf einem Teller
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Histaminintoleranz

Dein Körper reagiert bei einer erhöhten Zufuhr von histaminreichen Nahrungsmitteln bzw. Gerichten? In diesem Blogbeitrag erfährst du alles über die Histaminintoleranz und hilfreiche Ernährungstipps.
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Rheumatoide Arthritis[4]

Eine besonders häufig vorkommende entzündliche Gelenkerkrankung ist die Rheumatoide Arthritis. Die Wahrscheinlichkeit daran zu erkranken, steigt mit dem Alter. Als Frau ist dein Risiko für Rheumatoide Arthritis höher.

Rheumatoide Arthritis: Symptome & Ursachen[4]

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Rheumatoide Arthritis, oft auch als Polyarthritis bezeichnet, ist eine Autoimmun-Erkrankung, die in Schüben verläuft. Das Immunsystem richtet sich gegen die eigenen Gelenke. Durch die ständigen Entzündungen in diesem Bereich wuchert das Synovialgewebe (Innenschicht der Gelenkkapsel). Bestimmte Enzyme zerstören den Knorpel immer mehr und im weiteren Verlauf können Gelenkelemente miteinander verschmelzen und versteifen.

Rheumatoide Arthritis beginnt meist schleichend und mit eher unspezifischen Symptomen: Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme, Ermüdung, Schwäche und sogar manchmal Fieber. Deshalb ist es in diesem Stadium noch sehr schwierig die Diagnose einer Rheumatoiden Arthritis zu stellen.

Im weiteren Verlauf, der individuell sehr unterschiedlich sein kann, treten folgende Symptome auf: Schwellungen der kleinen und mittleren Gelenke, Schmerzen, Bewegungseinschränkung und Morgensteifigkeit. Anfangs sind oft die Finger betroffen, später auch größere Gelenke. Im weiteren Verlauf der Krankheit prägen sich Gelenksschwellungen und -deformationen immer mehr aus.

Die genauen Ursachen und Entstehungsmechanismen von Rheumatoider Arthritis sind bislang noch nicht vollständig aufgedeckt. Sowohl Genetik als auch Umweltfaktoren scheinen bei der Entstehung eine Rolle zu spielen. Die Wissenschaft geht momentan davon aus, dass zwei Faktoren aufeinandertreffen müssen: genetische Anfälligkeit und ein auslösendes Ereignis wie beispielsweise eine Infektion.

Welche Ernährung bei Rheumatoider Arthritis?[8][17][18]

Eine Salatschüssel mit viel verschiedenem Gemüse
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Die Ernährung bei Rheumatoider Arthritis sollte viele antientzündliche Lebensmittel beinhalten. Am besten eignet sich die mediterrane Küche mit viel Gemüse, Hülsenfrüchten, Kräutern, Salat, Obst, Fisch und Nüssen. Lebensmittel, die aus einfachen Kohlenhydraten bestehen, solltest du bei der Ernährung bei Rheumatoider Arthritis eher weglassen. Dazu zählen beispielsweise Weißbrot, Nudeln oder Reis. Gleichzeitig sollte wenig rotes Fleisch auf deinem Teller landen. Denn dieses enthält große Mengen an Arachidonsäure. Dabei handelt es sich um eine Fettsäure die von deinem Körper als Ausgangssubstanz für die Bildung von entzündungsfördernden Stoffen genutzt wird. Fisch hingegen enthält die Fettsäuren EPA und DHA, die vom körpereigenen Stoffwechsel in antientzündliche Botenstoffe umgewandelt wird.

Arthrose – Osteoarthrose[4][9][10][11]

Osteoarthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung, die im allgemeinen Sprachgebrauch eher einfach nur Arthrose genannt wird. Degenerativ bedeutet, dass die Abnutzung der Gelenkknorpel bei dieser Krankheit im Mittelpunkt steht. Die Arthrose ist die am häufigsten vorkommende Gelenkerkrankung. Mit dem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich diese Krankheit manifestiert. Die Ursachen können dabei vielfältig sein. Von der genetischen Veranlagung über Verletzungen, Dauerbelastung im Sport, Fehlstellungen bis hin zu Infektionen. Mechanische Einflüsse – dazu zählt beispielsweise auch ein hohes Körpergewicht – stehen dabei im Vordergrund

Diagnose & Symptome bei Arthrose [4][9]

Knorpelgewebe enthält keine Nervenzellen. Das ist der Grund dafür, dass Arthrose meist erst spät diagnostiziert wird. Die anfänglichen Veränderungen in diesem Bereich lösen keine Schmerzen aus, sodass ein Arztbesuch oft ausbleibt. Schreiten die Krankheitsprozesse im Knorpel unbemerkt voran, wird der Knorpel immer weiter abgebaut und das Gelenk geschädigt. So kommt es auch zu entzündlichen Vorgängen in den Gelenken. Betroffene berichten zunächst von Anlauf- und Ermüdungs- oder Belastungsschmerzen. Im Verlauf der Krankheit gehen sie in Dauerschmerzen über und häufig kommen Muskelschmerzen hinzu. Die Bewegungen werden immer weiter eingeschränkt und auch Wetterumschwünge können den Betroffenen zu schaffen machen. Besteht die Krankheit über Jahre, kommt es zur Deformierung der Gelenke.

Arthrose behandeln[11][12]

Bei Arthrose steht zunächst die Behandlung der Schmerzen im Vordergrund, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Weitere Therapiemöglichkeiten, um Arthrose zu behandeln, umfassen leichte Gymnastikübungen, Akupunktur oder letztendlich aber auch eine Operation am betroffenen Gelenk. Weitere Informationen bekommst du bei einem Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, dort kannst du dich in Behandlung begeben.

 

Ernährung bei Arthrose[14]

Zwei Fische auf einem Teller
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Deine Ernährung scheint bei Arthrose keine unwesentliche Rolle zu spielen. In einem Review konnten erste Hinweise zu einer positiven Beeinflussung von Arthrose durch eine mediterrane Ernährung zusammengetragen werden. Die dabei verzehrten Lebensmittel wie Fisch, Gemüse und Obst enthalten viele antientzündliche wirkende Inhaltsstoffe.

Was ist der Unterschied zwischen Rheuma und Arthrose?[1]

Wenn die Gelenke schmerzen, gibt es viele Fachausdrücke, die manchmal verwirren können. Was genau ist nun Rheuma? Ist Arthritis etwas ähnliches wie Arthrose? Und sind Rheumatoide Arthritis und Rheuma miteinander verwandt?

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Rheuma ist eigentlich ein Überbegriff für Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates. Dazu zählen autoimmunbedingte entzündliche Erkrankungen wie Rheumatoide Arthritis, Morbus Bechterew oder auch Lupus erythematodes. Weiterhin werden auch andere Erkrankungen, wie Arthrose, Fibromyalgie oder Gicht dazugezählt. Im Allgemeinen Sprachgebrauch ist oft die Rheumatoide Arthritis gemeint, wenn man das Wort „Rheuma“ hört.

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Arthrose zeichnet sich durch mechanisch bedingten Gelenkverschleiß aus. Der Knorpel wird durch Abrieb zerstört und infolgedessen kommt es zu Entzündungen und Schmerzen. Bei Arthritis läuft es andersrum ab: Das Gelenk wird aufgrund von Entzündungen zerstört. Hier sind zumeist autoimmune Vorgänge im Körper die Ursache.

Schmerzbewältigung, wenn die Gelenke schmerzen[8][14][15][16]

Ein gesunder Lebensstil kann viel zu deiner Lebensqualität beitragen, wenn deine Gelenke schmerzen oder du unter einer Gelenkerkrankung leidest. Allgemeine Grundsätze werden in dieser Situation nochmal wichtiger: Nicht Rauchen, viel Wasser trinken, deinen Alkoholkonsum reduzieren und auf eine ausgewogene, gesunde Ernährung achten. Das sind schonmal drei wichtige Punkte. Letzterer sorgt auch für die Regulierung des Körpergewichts, was deine Gelenke entlasten kann. Viele Betroffene scheuen Bewegung, jedoch ist sie – solange die Schmerzgrenze nicht überschritten wird – enorm hilfreich. Auch Akkupunktur kann unterstützend eingesetzt werden. Was du nicht unterschätzen solltest, sind gute Stressbewältigungsstrategien. Studien zeigen tatsächlich, dass der tägliche Alltagsstress die Entzündungsaktivität fördern kann. Sinnvolle Maßnahmen zum Gegensteuern sind beispielsweise autogenes Training oder Achtsamkeitsübungen.  

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Tipps für gesunde Gelenke

Um Arthrose oder anderen Gelenkerkrankungen vorzubeugen, solltest du auf deine Gelenksgesundheit achten. Hier findest du viele nützliche Tipps für gesunde Gelenke.
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Häufig gestellte Fragen

Verfasst von

Tina Werner
Pharmazeutin
Tina ist Pharmazeutin und Nährstoffexpertin. Sie beschäftigt sich mit Neugierde und Leidenschaft mit der Frage, wie Mikronährstoffe die Gesundheit erhalten können. Als optimistische Allrounderin und Vollblut-Mama hat Tina immer warme Worte für ihre Kolleginnen in ihrem Team Scientific Communication. Wenn sie nicht gerade bei Pure Encapsulations ihr Wissen mit dem Fachkreis zu teilt oder verständlich an Laien weitergibt, reist Tina für ihr Leben gern und taucht in neue Kulturen ein.
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Einzelnachweise

  1. Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz;https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/koerper/rheuma/was-ist-das.html, abgerufen am 17.06.2022
  2. Statistik Austria; Pressemitteilung: 12.130-196/19;https://www.statistik.at/web_de/statistiken/menschen_und_gesellschaft/gesundheit/122082.html
  3. Vaupel P., et al.; Anatomie, Physiologie, Pathophysiologie des Menschen; Wiss. Verl.-Ges. 2015; Band 7
  4. Mutschler E., et al.; Mutschler Arzneimittelwirkungen; Pharmakologie, Klinische Pharmakologie, Toxikologie; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart 2013
  5. Burns J.; Definition Entzündung; Dermaportal dp GmbH;https://derma.plus/definition/entzuendung; abgerufen am 17.06.2022
  6. Könneker C., Reichert U.; Entzündungsreaktion; Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH;https://www.spektrum.de/lexikon/biologie-kompakt/entzuendungsreaktion/3712; abgerufen am 17.06.2022
  7. Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e. V.;https://www.rheuma-liga.de/hilfe-bei-rheuma/leben-und-arbeiten-mit-rheuma/ernaehrung/rheuma-diaet/ abgerufen am 04.06.2018
  8. Krishnan Y., Grodzinsky A.J.; Cartilage Diseases; Matrix biology : journal of the International Society for Matrix Biology 2018;71-72:51-69
  9. Zheng L., et al.; The role of metabolism in chondrocyte dysfunction and the progression of osteoarthritis; Ageing Research Reviews 2021; 66
  10. Xia B., et al.; Osteoarthritis Pathogenesis: A Review of Molecular Mechanisms; Calcified Tissue International 2014;95(6):495-505
  11. Berman B.M., et al.; Effectiveness of acupuncture as adjunctive therapy in osteoarthritis of the knee: a randomized, controlled trial.; Ann Intern Med. 2004
  12. Morales-Ivorra I., et al.; Osteoarthritis and the Mediterranean Diet: A Systematic Review; Nutrients 2018; 10(8)
  13. Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V.; Bewegungsübungen bei rheumatoider Arthritis; Deutsche Rheuma-Liga 2016; 6.Auflage
  14. Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e. V.;https://www.rheuma-liga.de/stress/, abgerufen am 04.06.2018
  15. Yates et.al.; Pharmacology and therapeutics of omega-3 polyunsaturated fatty acids in chronic inflammatory diesease; Pharmacology & Therapeutics 2014
  16. Moser U.; Mehrfach ungesättigte Fettsäuren (PUFA); Schweizer Zeitschrift für Ernährungsmedizin 2008