Runner’s High
Bisher machte man Endorphine für das Hochgefühl verantwortlich, das viele Menschen bei Langstreckenläufen erleben. Doch vermutlich sind es körpereigene, cannabisähnliche Stoffe, die das sogenannte Runner’s High erzeugen.
Kennst du das Gefühl beim Laufen? Ob frühmorgens, wenn der Tau noch auf den Blättern hängt und die Strecke dir ganz allein gehört. Oder abends, wenn du nach einem langen Arbeitstag den Alltag beim Joggen einfach hinter dir lässt. Du läufst ohne Plan und Ziel einfach dahin – und plötzlich kommt der Rausch. Alles wird leicht und du fühlst dich, als könntest du einfach ewig so weiterlaufen.
Was ist das Runner’s High?
Dann erzeugt das Laufen bei dir wie bei vielen anderen regelmäßig ein besonderes Glücksgefühl – das sogenannte „Läuferhoch“ (Runner’s High). Laufen macht also glücklich – doch was passiert dabei im Körper?
Verantwortlich für das Glücksgefühl beim Laufen machte man bisher vor allem Endorphine, die bei sportlicher Betätigung vermehrt ausgeschüttet werden. Das stimmt aber vermutlich nur zum Teil, wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um Johannes Fuß vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf entdeckten: Zumindest bei Mäusen spielen sogenannte Endocannabinoide – körpereigene Botenstoffe, die ähnlich wie die Wirkstoffe der Hanfpflanze an die Cannabinoidrezeptoren im Körper andocken – eine entscheidende Rolle für die Entstehung des Glücksgefühls beim Laufen.
Was passiert beim Joggen im Körper?
Manche Läufer haben nie ein Runner’s High, andere regelmäßig. Die Ursache für diesen Unterschied ist unklar. Meist tritt es aber beim Langstreckenlaufen, also nach mehreren Kilometern auf. Bei ihrem Experiment untersuchten Wissenschaftler Johannes Fuß und seine Kollegen Mäuse, die zuvor fünf Stunden in einem Laufrad verbracht hatten. Dabei stellten sie fest, dass jene Nager, die im Schnitt rund 6,5 Kilometer Strecke zurückgelegt hatten, weniger ängstlich und schmerzempfindlich waren als die Kontrollgruppe, die sich davor nicht sportlich betätigt hatte. Im Blutplasma der Tiere fand man nach dem Lauf neben Endorphinen auch erhöhte Konzentrationen des Endocannabinoids Anandamid. Blockierten die Wissenschaftler die Cannabinoidrezeptoren der Tiere, hatte der Langstreckenlauf keinen positiven Einfluss auf das Verhalten der Tiere: So flohen jene Nager, denen die entsprechenden Rezeptoren fehlten, nach einem ausgiebigen Lauf etwa genauso schnell aus einer dunklen Box wie eine Kontrollgruppe ohne Laufrad.
Endocannabinoid-System hat Einfluss auf das Runner’s High
Die Schlussfolgerung: Ein funktionsfähiges Endocannabinoid-System habe daher großen Einfluss darauf, dass man durch Laufen manchmal regelrecht „high“ wird. Unklar ist jedoch, ob sich die Erkenntnisse der Studie tatsächlich auf den Menschen übertragen lassen. Jedoch weiß man aus früheren Studien, dass auch bei menschlichen Langstreckenläufern neben Endorphin vermehrt Anandamid ausgeschüttet wird.
Wie kann man das Runner’s High erreichen?
Ein genaues Rezept, wie man das Runner’s High erreichen kann, gibt es zwar nicht. Doch Wissenschaftler liefern dazu einige Hinweise: Aus Untersuchungen geht hervor, dass ein Runner´s High nur bei Ausdauersportarten wie Laufen und Radfahren auftritt, jedoch nicht bei Fußball-, Tennis- oder Basketballspielern sowie Sprintern oder Gewichthebern. Weiters scheint die Intensität und Dauer der Belastung ausschlaggebend zu sein. So zeigt eine kleine Untersuchung an College-Studenten, dass sich ihre Endocannabinoid-Spiegel bemerkenswert erhöhten – und zwar nach 1 Stunde am Laufband, bei 70-80% der maximalen Herzrate.
Ob es weitere Faktoren gibt, die das Erreichen eines Runner´s High begünstigen oder verzögern, ist noch Gegenstand der Forschung.
Das kleine Lauf-ABC
Sport und Ernährung
Das „Runner’s High“ (zu Deutsch: „Läuferhoch“) bezeichnet ein besonderes, durch Laufen erzeugtes Glücksgefühl. Meist tritt es aber beim Langstreckenlaufen, also nach mehreren Kilometern auf. Häufig wird es von Läufern als eine Art Hochzustand beschrieben, bei dem das Laufen plötzlich sehr leichtfällt und man auch gegen Ende der Strecke gefühlt noch ewig weiterlaufen könne.
Bisher machte man Endorphine - die bei sportlicher Betätigung vermehrt ausgeschüttet werden – für das Hochgefühl verantwortlich, das viele Menschen bei Langstreckenläufen erleben. Doch vermutlich sind auch körpereigene, cannabisähnliche Stoffe, für das sogenannte Runner’s High mitverantwortlich, das konnten Studien an Mäusen zeigen. Zwar ist noch unklar, ob sich diese Erkenntnisse tatsächlich auf den Menschen übertragen lassen. Aus früheren Studien weiß man jedoch, dass auch bei menschlichen Langstreckenläufern neben Endorphin vermehrt Anandamid ausgeschüttet wird.
Einen genauen Zeitpunkt für das Runner’s High gibt es nicht. Meist tritt es allerdings beim Langstreckenlaufen, oder langem Radfahren, also erst nach mehreren Kilometern, auf.
Manche Läufer haben nie ein Runner’s High, andere regelmäßig. Die Ursache für diesen Unterschied ist unklar. Wissenschaftliche Studien an Mäusen ergaben, dass ein funktionsfähiges Endocannabinoid-System einen Einfluss darauf hat, dass man durch Laufen einen Gefühlsrausch erlebt.
Bislang sind nicht alle „Zutaten“ für ein Runner´s High bekannt. Fest steht jedenfalls, dass das Runners´s High nur bei Ausdauersportlern auftritt. So zeigten Untersuchungen ein Runner´s High sehr wohl bei Ausdauerläufern und Radfahrern, jedoch nicht bei Fußball-, Tennis- oder Basketballspielern, sowie Sprintern oder Gewichthebern. Weiters scheint die Intensität und Dauer der Belastung ausschlaggebend zu sein. So zeigt eine kleine Untersuchungan College-Studenten, dass sich ihre Endocannabinoid-Spiegel bemerkenswert erhöhten – und zwar nach 1 Stunde am Laufband, bei 70-80% der maximalen Herzrate.
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Einzelnachweise
- Fuss J., et al.; A Runner’s high depends on cannabinoid receptors in mice; Proceedings of the National Academy of Science 2015
- Winiarz E.; Endorphins, Endocannabinoids and Runners’ High; The Science Journal of the Lander College of Arts and Sciences 2019
- https://www.researchgate.net/publication/282604724_A_Runner's_high_depends_on_cannabinoid_receptors_in_mice