Vitamin D - Die Bedeutung für Frauen
Ob starke Abwehrkräfte, gesunde Knochen oder das allgemeine Wohlbefinden – Vitamin D wird im Körper für viele wichtige Prozesse gebraucht. Zudem gibt es Hinweise, dass Vitamin D auch in Hinblick auf den weiblichen Zyklus und die Hormonsynthese eine wichtige Rolle spielt.
Vitamin D wird nicht umsonst als Sonnenvitamin bezeichnet, denn dein Körper kann es nur dann bilden, wenn die Haut in genügendem Maße der Sonne (UV-Strahlung) ausgesetzt ist. Von Oktober bis März kommt diese körpereigene Synthese aufgrund des tiefen Sonnenstandes in Mitteleuropa beinahe vollständig zum Erliegen. In dieser Zeit zehrt dein Organismus von seinen Vitamin-D-Speichern. Auf nahezu jedem Zelltyp des menschlichen Körpers finden sich Vitamin-D-Rezeptoren, die Andockstellen sozusagen, über die das fettlösliche Vitamin seine Effekte entfaltet. So auch in den Geschlechtsorganen. Studien deuten darauf hin, dass Vitamin D auch für den weiblichen Zyklus eine wichtige Rolle spielt.
Wusstest du, dass Vitamin D und Steroidhormone, wie Östrogen, aus den gleichen Grundbausteinen hergestellt werden? Tatsächlich wird Vitamin D heutzutage in der Wissenschaft oft auch als Hormon bezeichnet (Vitamin D Hormon), da es zum Beispiel das Ablesen hormonsensitiver Gene reguliert. Der Vitamin-D-Spiegel hat außerdem einen Einfluss auf die Produktion und das Ausschütten der Schilddrüsenhormone sowie die Sekretion von Insulin. Beim Renin-Angiotensin-System und der Bildung von Parathormon hat Vitamin D ebenfalls die Finger im Spiel. Außerdem steuert Vitamin D auch die Effekte verschiedener Geschlechtshormone. So zeigen Studien, dass das fettlösliche Vitamin an der Regulation des Menstruationszyklus und der Fruchtbarkeit beteiligt ist.
Vitamin D und der weibliche Zyklus
Die Periode wird von vielfältigen Faktoren beeinflusst. Stress, Gewicht, Rauchen – all das sind Dinge, die die Zykluslänge und Menstruationsdauer verändern können. Der Vitamin-D-Spiegel im Blut könnte ein weiterer wichtiger Faktor sein, der an der Regulation der Monatsblutung beteiligt ist. Verschiedene Studien aus den letzten Jahren beschreiben einen derartigen Zusammenhang. Frauen mit einem niedrigen Vitamin-D-Wert berichten diesen zufolge fünfmal häufiger über Veränderungen des normalen Zyklus als Frauen mit ausgeglichenem Spiegel. Dabei kann es sich um zu lange oder zu kurze Intervalle oder aber auch um unregelmäßige Zyklen oder das komplette Ausbleiben der Periode handeln. Ein ausgeglichener Vitamin-D-Spiegel scheint also auch regulierend auf die Menstruation zu wirken. Wie Vitamin D das genau macht, ist noch nicht vollkommen geklärt. Dem aktuellen Stand der Wissenschaft zufolge kommen mehrere Mechanismen infrage. Beispielsweise ist Vitamin D direkt an der Produktion der Östrogene, den weiblichen Sexualhormonen beteiligt. Außerdem fördert ein niedriger Vitamin-D-Spiegel die Bildung von Parathormon, was wiederum einen erhöhten Testosteronspiegel zur Folge hat. Zu erwähnen ist außerdem der Effekt von Vitamin D auf das anti-Müller-Hormon, welches ein Marker für die Eizell-Reserve in den Eierstöcken ist. Besonders interessant wird das Thema dann, wenn ein Kind in Planung ist. Denn Unregelmäßigkeiten im Zyklus können auch mit einer eingeschränkten Fertilität einhergehen.
Vitamin D und die Wechseljahre
Vor allem für die postmenopausale Frau ist Vitamin D von großer Bedeutung, da es zu einem normalen Calciumspiegel im Blut beiträgt und daher für die Erhaltung normaler Knochen bedeutsam ist. Besonders bei älteren Frauen kann somit die Bestimmung des Vitamin-D-Levels im Blut sinnvoll sein.
Die Wechseljahre
Vitamin D und die Psyche
Das „Vitamin D“ wird gerne auch als Sonnenvitamin bezeichnet. Denn es wird mithilfe der UV-Strahlen des Sonnenlichts, die auf unsere Haut treffen, gebildet. Doch es macht seinen Namen auch im übertragenen Sinne alle Ehre. Es sorgt für ein sonniges Gemüt! Wie genau es das macht, wird immer noch erforscht, doch es gibt einige Hypothesen zur Vitamin- D-Wirkung auf die Psyche. Beispielsweise hat man gesehen, dass Vitamin D das Ablesen des Gens für ein Enzym namens Tryptophan-Hydroxylase reguliert. Dieses ist an der Bildung des Glückshormons Serotonin beteiligt.
Vitamin D-Status bestimmen
Selbsttest Vitamin D
Vitamin D - Das Sonnenvitamin durchleuchtet
Vitamin D wird in der Wissenschaft heutzutage teilweise als körpereigenes Hormon betrachtet. Außerdem ist es an der Regulation vieler Hormonsysteme im Körper beteiligt. Darunter beispielsweise die Schilddrüsenhormone, Insulin und die Sexualhormone.
Ja. Aktuelle Studien legen nahe, dass ein zu niedriger Vitamin-D-Spiegel Zyklusunregelmäßigkeiten zur Folge haben kann.
Ja. Die verfügbaren Studien zeigen, dass ein ausgeglichener Vitamin-D-Haushalt auch ausgleichende Effekte auf den Zyklus hat und ihn normalisiert.
Ab der Menopause rückt das Thema Knochengesundheit in den Vordergrund, da die sinkenden Östrogenspiegel negative Effekte auf die Knochensubstanz haben können. Und Vitamin D ist sehr wichtig für die Knochen. Am besten wird es mit Calcium kombiniert. Besonders zielführend ist es allerdings, auch schon in jüngeren Jahren auf einen guten Vitamin-D-Spiegel zu achten und vorzusorgen.
Ja, aktuelle Studien legen das nahe. An den dahintersteckenden Mechanismen wird derzeit noch geforscht. Hypothesen beschreiben beispielsweise Effekte auf die Bildung des Glückshormons Serotonin.
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Einzelnachweise
- Jukic A.M.Z., et al.; Lower plasma 25-hydroxyvitamin D is associated with irregular menstrual cycles in a cross-sectional study; Reproductive Biology and Endocrinology 2015; 13:20
- Lagowska K.; The Relationship between Vitamin D Status and the Menstrual Cycle in Young Women: A Preliminary Study; Nutrients 2018; 10, 1729
- Gröber U.; Mikronährstoffe - Metabolic Tuning – Prävention – Therapie; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH 2011; Aufl 3
- Föcker M., et al.; Vitamin D and mental health in children and adolescents; Eur Child Adolesc Psychiatry 2017; 26:1043–1066