Mikrokraftwerke Mitochondrien
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Ein kleines Experiment: Winkle doch einmal deinen kleinen Finger ab. Und jetzt wackle mit den Zehen. Steh vielleicht sogar auf und dreh eine Runde durch den Raum. Spürst du die Energie, die dabei durch deinen Körper fließt? Oder nimmst du sie schon gar nicht mehr wahr, weil sie doch so selbstverständlich ist? Bei den meisten Menschen ist wahrscheinlich Zweiteres der Fall. Dabei ist es kaum zu glauben, welche Arbeit hinter etwas so Alltäglichem wie der Energieversorgung unseres Körpers steckt.
Auftritt Mitochondrien: Diese winzigen Zellkraftwerke sind die großen Akteure, wenn es darum geht Energie bereitzustellen. Bei der Laufrunde am Abend, beim Tippen auf der Tastatur, bei jedem Schlag deines Herzens – sie sind immer mit dabei. Selbst bei Prozessen im Körper, die du gar nicht bewusst wahrnimmst, sind deine Mitochondrien zur Stelle. Sie liefern den Treibstoff, den du brauchst – damit der Motor läuft.
Mitochondrien unter der Lupe
Was aber meinen wir, wenn wir von den Mitochondrien sprechen? Ein Mitochondrium (griechisch mitos=Faden, chondros=Korn) ist ein mikroskopisch kleines Organell, das oval geformt ist und in jeder einzelnen Zelle deines Körpers vorkommt. Und zwar nicht nur einmal: Je nachdem, welche Funktion die besagte Zelle hat und wieviel Energie sie dafür benötigt, finden sich einige hundert bis zu mehrere tausend Mitochondrien darin. So ist eine einzige Eizelle mit etwa 100.000 Mitochondrien ausgestattet und auch das Herz oder die Augenmuskeln haben einen besonders hohen Anteil der kleinen Energielieferanten.
Doch wie bringen es diese winzigen Teilchen zustande, den Löwenanteil unserer Energie zu produzieren? Hier kommt die Atmungskette ins Spiel. Ja, genau, von der haben wir doch alle schon mal irgendwann in der Schule gehört, oder? Eine kleine Auffrischung: Die Atmungskette ist ein wichtiger Teil des Energiestoffwechsels im Körper. Genauer gesagt jener Prozess, bei dem in den Mitochondrien sogenannte ATP-Moleküle gebildet werden und Energie entsteht.
Die Bedeutung von ATP im Körper
ATP (Adenosintriphosphat) ist der Speicher für die entstandene Energie. Sozusagen die Batterie, die aufgeladen wird und unsere Zellen am Laufen hält. Über 95% der ATP-Produktion passieren in den Mitochondrien, pro Tag entstehen dabei über 60 Kilogramm ATP im Körper. Ganz schön beeindruckend, oder? Sobald der Körper Energie benötigt, werden die ATP-Moleküle wieder aufgespalten, um die gespeicherte Energie freizusetzen.
Allerdings können die Mitochondrien das ATP natürlich nicht aus dem Nichts herstellen. Neben den uns wohlbekannten Energielieferanten, den Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen, braucht es noch weitere Mitstreiter, damit genügend ATP produziert werden kann. Hier hat eine Reihe an Mikronährstoffen ihren großen Auftritt, unter anderem Eisen, Magnesium und bestimmte B-Vitamine. Auch körpereigenes L-Carnitin sowie Coenzym Q10 sind für die mitochondriale Funktion von Bedeutung.
Wer das tägliche Schaffen eines Mitochondriums verstehen lernt, dem wird also Folgendes klar: Für eine optimale Leistung – ob im Sport oder im Alltag – reicht es nicht aus, den Körper mit möglichst vielen Energielieferanten wie Zucker oder Fetten zu füttern. Erst das Zusammenspiel aus allen notwendigen Makro- und Mikronährstoffen macht eine reibungslose Energieproduktion möglich und sorgt dafür, dass der Motor nicht ins Stottern kommt.