Was ist eine Mikronährstoffanalyse?
Der Mensch braucht nach aktuellen Erkenntnissen etwa 45 verschiedene Nährstoffe. Wer seinen Speiseplan da nicht sehr genau im Auge hat, landet wohl früher oder später in einer Situation, in der sich die Frage nach dem Mikronährstoff-Status stellt. Nicht nur bei einseitiger Ernährung kommt eine Supplementierung mit Nahrungsergänzungen ins Spiel. Auch mehr oder weniger besondere Lebensumstände, wie eine Schwangerschaft, Stillzeit, erhöhte sportliche Betätigung, spezielle Diäten (vegetarisch, vegan), reiferes Alter oder Stress können eine zusätzliche Versorgung mit bestimmten Mikronährstoffen sinnvoll machen.
Damit hier auch auf die passenden Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente zurückgegriffen wird, sollte davor der individuelle Mikronährstoff-Status ermittelt werden. Verschiedene Möglichkeiten geben darüber Aufschluss, je nachdem, welche Werte gefragt sind.
Blutbild und Mikronährstoffdiagnostik
Ein klassisches Blutbild liefert Informationen über die Menge der zellulären Blutbestandteile: Erythrozyten (rote Blutkörperchen), Leukozyten (weiße Blutkörperchen) und Thrombozyten. Im Unterschied dazu liefert die Mikronährstoffdiagnostik individuelle Blutspiegel von Vitaminen, Spurenelementen, Mineralstoffen, essenziellen Fettsäuren und Aminosäuren.
Für die Mikronährstoffdiagnostik können sowohl Proben aus dem Blutserum als auch aus dem Vollblut interessant sein. Das Blutserum – oft auch nur kurz „Serum“ genannt – ist der flüssige Teil des Bluts und wird für die Serum-Diagnostik von den Blutzellen (Erythrozyten, Leukozyten und Thrombozyten) getrennt. Im Unterschied dazu enthält das Vollblut alle Blutbestandteile.
Möchte man seine Mikronährstoffversorgung prüfen, ist es bei einigen Mikronährstoffen sinnvoller, eine Untersuchung aus dem Vollblut vornehmen zu lassen, da viele Mikronährstoffe in hoher Konzentration in den Blutzellen vorkommen. Das ist etwa bei Magnesium oder Zink der Fall - eine Analyse aus dem Serum könnte hier ungenaue Ergebnisse liefern, weil eine Serum-Untersuchung die Blutzellen ausschließt. Bestimmung aus dem Vollblut sind dabei keine Momentaufnahme, sondern repräsentativ für den Versorgungszustand der körpereigenen Depots, da eben auch die Erythrozyten (rote Blutkörperchen) miteinbezogen werden.
Beispiel Zink: Der Zinkspiegel im Blut ist zu ca. 80% an die roten Blutkörperchen gebunden, weshalb die Bestimmung aus dem Serum nur einer Momentaufnahme entspricht. Erst durch die Analyse im Vollblut spiegelt sich der körpereigene Zinkspeicher und damit der individuelle Versorgungszustand mit dem Spurenelement wider.
Möchtest Du eine Laboranalyse machen?
Du hast Interesse an einer Laboranalyse? Dann kontaktiere uns gerne direkt unter [email protected] oder über unser Kontaktformular.
Vitamin D Selbsttest
Kann oder will man nicht alle Mikronährstoffe messen lassen, kann man auch nur ganz bestimmte Werte abfragen. Vor allem bei folgenden Nährstoffen verzeichnet der Ernährungsbericht regelmäßig Unterversorgungen – diese Werte im Auge zu behalten, kann also durchaus sinnvoll sein:
- Vitamin D3
- Folsäure
- Pantothensäure (Vitamin B5)
- Eisen
- Calcium
Mikronährstoffe im Sport
Welche Mikronährstoff-Werte sind normal?
Ähnlich wie beim Blutbild gibt es auch für alle Mikronährstoffe einen Referenz- oder Normbereich. Dieser ist von Alter und Geschlecht abhängig (Frauen haben beispielsweise einen generell niedrigeren Eisenwert als gleichaltrige Männer) und kann tagesrhythmische (zirkadiane) Schwankungen aufweisen. Das bedeutet, dass hier der tageszeitliche Rhythmus von biologischen Funktionen eine Rolle spielt – darunter versteht man etwa die Nierentätigkeit, Körpertemperatur oder die Pulsfrequenz. Dieser Rhythmus wird vor allem vom Tag-Nacht-Wechsel beeinflusst.
Möchte man seinen Gesundheitszustand gemeinsam mit einem Arzt systematisch erfassen – man spricht hier auch von einer „Anamnese“ – können verschiedene Parameter notwendig sein, um eine korrekte Interpretation zu liefern und die biochemischen Prozesse im Körper besser abzubilden. Abhängig davon sind unterschiedliche Proben notwendig: Serum, EDTA-Vollblut oder Li-Heparinat-Vollblut.
Nähere Informationen zum Ablauf der Mikronährstoffanalyse und für dich sinnvolle Parameter bietet dir dein Arzt mit Schwerpunkt auf „Orthomolekulare Medizin“.
Alternative Testmethoden für Mikronährstoffe
Neben Analysen des Bluts gibt es noch weitere Methoden, um den individuellen Bedarf an Nährstoffen zu ermitteln.
Bioresonanz-Diagnostik
Die Bioresonanz-Diagnostik ist eine alternative Methode, die den Körper ganzheitlich betrachtet. Ein Bioresonanz-Gerät misst elektrochemische Schwingungen, wodurch auf biochemische Vorgänge im Körper geschlossen werden kann. Die Bioresonanz-Methode erleichtert die Auswahl der Nährstoffe, die individuell am besten geeignet sind.
Kinesiologische Diagnostik
Die Kinesiologie – z.B. Funktionelle Myodiagnostik (FMD) – ist ein weiteres alternatives Verfahren. Ein bestimmter Muskeltest zeigt, welche Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente der Körper momentan vermehrt benötigt. Dadurch können klare Empfehlungen für die passende Supplementierung gegeben werden.
Bei einer Mikronährstoffanalyse wird nach einer venösen Blutabnahme beim Arzt im Labor ermittelt, wie gut du mit Mikronährstoffen – allen voran mit Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen – versorgt bist. Dieses Wissen kannst du dafür nutzen, um deinen Körper gezielt mit den Nährstoffen zu versorgen, die er am dringendsten braucht.
Nein, ein Blutbild und eine Mikronährstoffanalyse sind nicht dasselbe. Bei einem Blutbild unterscheidet man grundsätzlich zwischen einem „kleinen“ und „großen“ Blutbild. Bei einem „kleinen“ Blutbild werden „nur“ die roten Blutkörperchen und damit zusammenhängenden Werte, die weißen Blutzellen sowie Blutplättchen untersucht. Beim „großen“ Blutbild, auch als „Differentialblutbild“ bezeichnet, werden zusätzlich die weißen Blutzellen aufgeschlüsselt. Eine Mikronährstoffanalyse liefert hingegen Informationen über den individuellen Versorgungsstatus mit Vitaminen, Spurenelementen, Mineralstoffen und anderen Nährstoffen, wie zum Beispiel Coenzym Q10 – teilweise aus dem Vollblut, aber auch aus dem Serum (Blutprobe nach dem Abtrennen der zellulären Bestandteile nach Zentrifugieren).
Eine Mikronährstoffanalyse bietet sich immer an, wenn du einen Überblick über deine Mikronährstoffversorgung haben möchtest. Besondere Lebensumstände wie Schwangerschaft und Stillzeit, erhöhte sportliche Betätigung, spezielle Diäten (vegetarisch oder vegan), reiferes Alter oder Stress können den individuellen Bedarf an bestimmten Mikronährstoffen, wie zum Beispiel Folsäure oder Eisen beeinflussen. In den genannten Situationen empfiehlt es sich daher besonders, einen Blick auf die Versorgungslage zu werfen.
Zur Erstellung Deines Mikronährstoff-Profils benötigst du den Arzt deines Vertrauens, der dir auch das Blut abnimmt und den Laborbefund interpretiert. In Kooperation mit dem Labor Lorenz & Petek in Graz bietet Pure Encapsulations® die Möglichkeit, aus drei Profilen zu wählen, vom Basisprofil bis hin zum großen Vitalstoffprofil. Am besten lässt du dich individuell beraten welche Variante am besten zu deinen Bedürfnissen passt. Mit der Post wird dir anschließend ein Päckchen mit den notwendigen Probenröhrchen für deinen Arzt geschickt. Nach der Blutabnahme wird das vorfrankierte Päckchen in unser Partnerlabor Lorenz & Petek geschickt. Alternativ kannst du mit dem ausgewählten Gutschein (bei uns erhältlich) direkt in die Ambulanz von Lorenz & Petek in Graz gehen. Egal für welchen Weg du dich entscheidest – die Blutwerte inklusive der Referenzwerte werden nach der Laboranalyse entweder zu dir nachhause oder zu deinem Hausarzt geschickt. Bezahlt wird erst nach Erhalt des Analysenergebnissen vom Labor – der Gutschein selbst kann bei uns jederzeit gerne kostenlos angefordert werden.
Verfasst von
Einzelnachweise
- U.S. Department of Health and Human Services.; Fasting for a Blood Test: MedlinePlus Medical Test.
- White P.J.,Broadley M.R.; Biofortifying crops with essential mineral elements; Trends in Plant Science 2005;10(12):586-593.
- Jim Mann S.T.; Essentials of Human Nutrition; Oxford University Press 2012; Aufl 4.