Was ist der Säure-Basen-Haushalt?
Der pH-Wert wird auf einer Skala von 1 bis 14 dargestellt – unter 7 liegt er im sauren, über 7 im basischen Bereich. Der Körper verfügt über Regulationsmechanismen, die den Blut-pH-Wert, der im Optimalfall bei 7,36-7,44 liegt, und anderer Körperflüssigkeiten konstant halten. Das ist deshalb wichtig, weil unser Stoffwechsel nur fehlerlos arbeiten kann, solange in den verschiedenen Regionen der richtige pH-Wert vorliegt. Gerät dein Säure-Basen-Haushalt im Körper aus dem Gleichgewicht, wirkt sich das auf Dauer negativ auf deine Gesundheit aus.
Daher ist unser Organismus ständig damit beschäftigt, den Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht zu halten. Eine gesunde sowie ausgewogene Ernährung reich an basenbildenden Lebensmitteln kann ihn dabei unterstützen. Essen, Trinken und die Atemluft transportieren täglich sowohl saure als auch basische Stoffe in den Körper. Auch im Stoffwechsel entstehen diese sauren Verbindungen. Unsere Organe – wie der Darm, die Leber, die Nieren und die Haut – verarbeiten die aufgenommen Substanzen je nach Möglichkeit. Makro- und Mikronährstoffe, die der Körper braucht und verwenden kann, werden aufgenommen, Überflüssiges wird ausgeschieden und ein Übermaß an Säure im Körper wird entweder mithilfe von regulierenden Puffersystemen neutralisiert oder über die körpereigenen Entgiftungsorgane ausgeleitet. Unser Organismus ist ständig mit dem Ausgleichen des Säure-Basen-Haushalts beschäftigt.
Carboanhydrase
Liegen in deinem Körper zu viele Säuren vor, ist er aber irgendwann überfordert und es kann zu einer „Übersäuerung“ kommen. Unsere Organe kommen mit der Umwandlung nicht hinterher, können den Überschuss nicht ausgleichen und legen deshalb Endprodukte des Stoffwechsels, die eigentlich ausgeschieden werden sollten, stattdessen in verschiedenen Körperregionen wie beispielsweise im Bindegewebe ab. Das kann zum Beispiel die Gelenke und Muskeln betreffen. Die Auswirkungen auf den Körper, wenn der Stoffwechsel durch eine langfristige Übersäuerung dieser Art in seiner Funktion eingeschränkt wird, sind vielfältig.
Säure und Basen – ein täglicher Balanceakt für eine basische Ernährung
Vor allem unsere modernen Lebensgewohnheiten tragen dazu bei, dass dein Säure-Basen-Haushalt aus dem Gleichgewicht geraten kann. Eine Übersäuerung durch saure Stoffwechselendprodukte ist zum großen Teil auf unsere Ernährungsweise und zu wenig Bewegung zurückzuführen. Aber auch intensive körperliche Aktivität, etwa Hochleistungssport, sowie anhaltender Stress können das Säure-Basen-Gleichgewicht negativ beeinflussen und zu Dysbalancen als Ursache unterschiedlicher Zivilisationskrankheiten führen.
In der Ernährung bzw. bei Lebensmitteln ist sauer dabei nicht gleich sauer. Nur weil Lebensmittel einen sauren Geschmack haben, sind sie deshalb nicht zwangsläufig säurebildend. So zählen Zitronen und Sauerkraut zum Beispiel zu den basischen Lebensmitteln, da sie im Körper basenbildend wirken, während Fleisch, raffinierte, gehärtete Fette und auch der süße Zucker den säurebildenden Lebensmitteln zuzuordnen sind. Doch auch Nahrungsmittel, die als gesund gelten, stehen zum Teil auf der sauren Seite der Waage. Hülsenfrüchte, Vollkornbrot, Nüsse und Joghurt sind Beispiele dafür – natürlich sollte man diese trotzdem regelmäßig genießen. Als Faustregel kann man sich merken, dass das Säure-Basen-Verhältnis von Nahrungsmitteln etwa 20 zu 80 sein sollte. Eine ausgewogene basische Ernährung mit viel Gemüse, Obst und Kräutern wird daher nicht umsonst allgemein als gesund empfohlen.
Besonders nach Phasen üppigen Essens mit reichlich Fleisch und wenig frischem Gemüse kann der Säure-Basen-Haushalt also durcheinandergeraten und ein Säureüberschuss entstehen. Eine proteinreiche Ernährung liefert viel Schwefel, da dieser Bestandteil von Aminosäuren ist. Gleichzeitig kann eine Übersäuerung zur vermehrten Ausscheidung von Mineralstoffen wie Calcium oder Magnesium führen. Auch der Genuss von Alkohol kann den Säure-Basen-Haushalt durcheinanderwürfeln, da dieser zu verstärktem Wasserverlust über die Nieren führt. Mit dem Urin gehen dabei mehr Magnesium als normal verloren – ein Mikronährstoff, der wie Calcium zu den Elektrolyten im Körper zählt.
Wichtige Mikronährstoffe für den Säure-Basen-Haushalt
Das Spurenelement Zink hat eine besondere Bedeutung, da es als Co-Faktor des Enzyms Carboanhydrase für einen normalen Säure-Basen-Stoffwechsel mitverantwortlich ist und so in deinem Organismus einen Beitrag beim Schutz vor Übersäuerung leistet. Aber auch basische Mineralstoffe, die im Körper in gelöster Form als so genannte basische Elektrolyte vorliegen, haben indirekt Einfluss auf das Funktionieren des Säure-Basen-Stoffwechsels. Ihre Verteilung und Konzentration hat Einfluss auf die Funktion unserer Muskeln und Nerven und wirkt sich auch auf den Wasserhaushalt aus. Magnesium, Kalium, Calcium und Natrium spielen hierbei die wichtigste Rolle.
Ernährungstipps für eine ausgewogene Ernährung
- Schränke den Verzehr säurebildender Lebensmittel und Genussmittel ein (z.B. Süßigkeiten, eiweißreiche, tierische Speisen sowie Limonaden, Alkohol und Nikotin)
- Vollkornprodukte und Naturreis
- Integriere bewusst basenbildende Nahrungsmittel in deine Ernährungsgewohnheiten (z.B. Kartoffeln, Blattgemüse, Wurzelgemüse, reifes Obst)
- Trinke ausreichend Leitungswasser oder Mineralwasser – jedoch kein sulfathaltiges>